Wolfgang Schneider
Neue Bücher über Franz Kafka: Saul Friedländer erforscht die sexuellen Phantasien des Autors, Astrid Dehe und Achim Engstler seinen Humor.
Wer wagt sich noch in die Labyrinthe der Kafka-Philologie? Saul Friedländer, der vielgerühmte Holocaust-Historiker, hat nun überraschend ein Buch über das Jahrhundertgenie vorgelegt, ausgestattet gewissermaßen mit einem Empfehlungsschreiben: Auch Friedländer, fünfzig Jahre später geboren, entstammt ja der untergegangenen Welt des Prager Judentums, seine Familie war sogar entfernt bekannt mit den Kafkas. Er setzt zunächst die alten Schlachten gegen Kafkas Freund und Nachlassverwalter Max Brod fort. Der habe Kafka zum „heiligen“ Franz stilisiert, der sich vor allem mit metaphysischen Fragen beschäftigte. Dem setzt Friedländer die These entgegen, dass „die Probleme, die Kafka während des größten Teils seines Lebens peinigten, sexueller Natur waren“.
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http://www.tagesspiegel.de/kultur/franz-kafka-herrlicher-teufelsdienst/7512644.html