Er sei lange Jahre und von vielen Leuten als der «lustige Purzel von den Alpen» wahrgenommen worden, erzählte Urs Widmer einmal in einem Gespräch. Er wusste, dass er an dem wohlwollenden Vorurteil nicht ganz unschuldig war. Er mochte das Komische mehr als das Tragische, das sprachlich Überhitzte lag ihm näher als das delikat Gedrechselte, die Kraftausdrücke waren ihm lieber als die sanften Wörter. Und vielleicht hat er damit bis in seine späten Jahre eine früh erworbene, unverwüstlich scheinende Heiterkeit bewahrt. Als Kind einer schwermütigen Mutter und eines von der Literatur geradezu besessenen Vaters, die sich alsbald fremd und fremder wurden, übte er sich jung in der Kunst, alles Schwere und Schwarze mit Munterkeit übermalen zu müssen.
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