Den 2.2.1922 hatte sich Joyce als Deadline wählen können, nachdem er von der Verlegerin und Buchhändlerin Sylvia Beach (Shakespeare and Company, Paris) die Zusage bekam, dass sie sein Werk verlegen wollte. Schließlich fiel dieser Tag mit Joyce‘ 40. Geburtstag zusammen. Bis zur Zusage von Beach im Jahre 1921 sah es nicht unbedingt so aus, dass „Ulysses“ jemals erscheint. Zum einen, weil Joyce kein Ende zu finden schien und ständig an Änderungen arbeitete. Zum anderen, weil vorher veröffentlichte Teile/Kapitel des Werkes u.a. auch potentiellen Verlegern eher ablehnend dem bis dahin wohl unkonventionellsten Roman gegenüber standen.
Beckett las den „Ulysses“ und andere Prosawerke aber auch Gedichte von Joyce etwa um 1927 und war begeistert. Als der junge, 22 jährige Beckett dann 1928 als Austauschstudent von Dublin nach Paris an die Ecole Normale Supérieure (ENS) kam, konnte er nicht ahnen, dass er bereits ein Jahr später zur Entourage von Joyce bzw. der Joycefamily gehören würde. Dies hatte er seinem Mentor und Freund Thomas MacGreevy (Englischdozent an der ENS) zu verdanken, der ihm Joyce vorstellte. Joyce hielt sehr schnell schon große Stücke auf Beckett. Beide verstanden sich gut, trafen sich oft, gingen spazieren, lasen sich gegenseitig Bücher vor, Joyce diktierte Beckett und Joyce animierte Beckett (nicht ohne Eigennutz) zu dem frühen Essay „Dante … Bruno. Vico … Joyce“. Man kann heute vermuten, dass Joyce für Beckett eine Art „Antriebsgeber“ gewesen sein muss und richtungsweisend in Bezug auf Becketts Zukunft, denn Beckett war sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Klaren, was aus ihm werden sollte. Der Rest ist Geschichte…..