Samuel Beckett hat 12 Romane geschrieben. In einer sehr produktiven Phase zwischen 1948 und 1953 arbeitete er an der Romantrilogie „Molloy“, „Malone meurt“ und „l’Innommable“.
Noch bevor sich seine Arbeiten im Bereich des Absurden Theaters einen Namen machen konnten, wurde in diesen Romanen jener Stil deutlich, der sein weiteres Arbeiten prägen sollte. Dieser Stil äußert sich darin, dass Beckett seinen Texten „bewusst sprachlicher Möglichkeiten beraubt“.1
„Molloy“ wurde von Beckett zuerst in Französisch verfasst und anschließend ins Englische übertragen. Die deutsche Übersetzung folgte 1951 von Erich Franzen.
Wenn man von Bewegung in Becketts Roman „Molloy“ reden kann, dann nur in Verbindung mit der Aporie. Es findet Bewegung statt, es finden Beobachtungen statt, doch es gibt keinen erkennbaren Handlungsfortschritt. Wenn Molloy anfängt zu erzählen, dann verschiebt sich der Beginn der Handlung in eine für den Leser nur noch schwer wahrnehmbare Richtung. Bewegt sich Molloy, dann kommt er selten weit und die Mittel zu seiner Fortbewegung reichen von absurd bis fragwürdig. Das gleiche gilt für Jacques Moran, der im zweiten Teil von „Molloy“ auf Molloy angesetzt wird. Er soll ihn aufspüren und diese Aufgabe kann er genauso wenig lösen, wie es Molloy gelingt, den Leser aufzuklären, wie er ins Zimmer seiner Mutter kam. Ein knapper Querschnitt durch den Roman soll Aufschluss über einige von einer Vielzahl an Aporien geben, in die man sich als Leser unweigerlich verstricken muss.
Die Aporie im Falle der sprachlichen Bewegung und wie sie dargestellt wird, so wie diese sich zum Schluss als reiner Erzähl-Drang des Protagonisten entpuppt soll klarer herausgearbeitet werden.
Den ganzen Text zu Molloy gibt es hier: