Mut stinkt nicht

Beckett. Auch fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod des irischen Autors wirkt der Name für viele wie in Grabsteingrau gehauen, verflochten mit Sartrescher Existenzphilosophie und tiefem Nihilismus, konnotiert mit ausgemergelten Landschaften und kargen Bühnen, deren Leere höchstens gebrochen wird von einem zynischen Wortspiel oder einem entrückten Requisit. Wer aber nur ein wenig in Samuel Becketts Dicht- und Denkwerk eintaucht, weiß: Die Molloys und Murphys, die Wladimirs und Estragons und Luckys der Beckett-Welt sind weit mehr als Zyniker, sind große Humanisten – und noch größere Humoristen.

Zweifellos haben sie das von ihrem Schöpfer. Der gibt sich auch im zweiten Teil der auf vier Bände ausgelegten Briefauswahl höchst witzig und gesprächig. Und das, obwohl die Nachkriegszeit – der Band umfasst die Jahre von 1941 bis 1956 – zunächst kaum Glückliches für Beckett bereithält. Die Kriegszeit in der Résistance und versteckt auf dem Land verbracht, kommt er 1944 zurück nach Paris und findet die Stadt ganz verändert. Und wie die Herausgeber in ihrer Einführung darlegen, hat der Krieg auch ihn verändert, „auf eine Weise, die er selbst kaum thematisiert, die sich aber im Ton seiner Nachkriegsbriefe und in der Entscheidung für das Französische niederschlägt“.

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