Proust, Jacques Rivière und der 1. Weltkrieg

In der Editionsgeschichte von Prousts «Recherche» spielt Jacques Rivière eine entscheidende Rolle. Auch, weil er in den Krieg ziehen muss und bald in Gefangenschaft gerät. Seine Aufzeichnungen darüber liegen endlich auf Deutsch vor.
«Endlich finde ich einen Leser, der ahnt, dass mein Buch ein wohl durchdachtes, streng komponiertes Werk ist! Und welch Glück für mich, dass gerade Sie dieser Leser sind», schrieb Marcel Proust am 6. oder 7. Februar 1914. Adressat dieses Ausrufs der Erleichterung war der noch nicht achtundzwanzigjährige Literaturkritiker Jacques Rivière, seit 1911 Redaktionssekretär der von André Gide und einigen Freunden zwei Jahre zuvor (1909) gegründeten «Nouvelle Revue Française» und deren Buchverlags. Also genau der Zeitschrift, deren Herausgeber ein Jahr zuvor noch Prousts Manuskript zur «Recherche du temps perdu» als Werk eines weitschweifigen «Müssiggängers» (Henri Ghéon) abgelehnt hatten. Mit Rivière kam der Sinneswandel und Prousts Wechsel zur «NRF», das heisst zum Verlag des Gaston Gallimard, der zu einem der weltweit bedeutendsten Literaturverlage des 20. Jahrhunderts avancieren sollte. An dieser Entwicklung hatte der 1886 in Bordeaux geborene Jacques Rivière, wie Proust Sohn eines Arztes und Professors der Medizin, ganz entscheidenden Anteil. Und Proust, auf seine Weise, auch.

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http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/ein-franzose-im-ersten-weltkrieg-1.18496668

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