Robert Walser

Robert Walser

Überschneidungen von Leben und Literatur, Kunst und Psychiatrie

Internationale Konferenz
Mittwoch, 3. April 2013, 9:00 – 17:00 Uhr
UC Berkeley
Institute of European Studies
201 Moses Hall
Berkeley
Englisch
+ 1 (510) 5405678
Robert Walser, 1942 (photographer: Carl Seelig). © Keystone / Robert Walser-Stiftung Bern

Das einzigartige Werk und die außergewöhnliche Biographie des Schweizer Schriftstellers Robert Walser (1878-1956) gewannen in den letzten Jahrzehnten das Interesse einer breiten, internationalen Leserschaft. Zu seiner Zeit lebte und schrieb Walser jedoch am Rande der Gesellschaft. Viele seiner prominentesten Bewunderer porträtieren ihn daher als einen Prototypen des vom Schicksal gezeichneten, zeitgenössischen Schriftstellers. Walsers Lebensgeschichte scheint angesichts der zentralen Bedeutung des Schreibens sowie seines psychischen Leidens dazu prädestiniert zu sein, aus einer Perspektive betrachtet zu werden, welche die künstlerische Produktivität mit der psychischen Erkrankung kombiniert. Diese Sichtweise, welche sowohl von historischer wie auch von gegenwärtiger Bedeutung ist, wird das zentrale Thema der Konferenz sein. Damit wird Bezug auf die aktuelle Debatte über „Genie und Wahnsinn“ genommen, vor allem in Hinblick auf Walsers Entscheidung, als Autor zu schweigen und stattdessen sein geheimnisvolles Mikrogramm zu schreiben. Aber diese Sichtweise erfordert auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Walsers Werke in der Gegenwart zu „übersetzen“ – sei es in andere Sprachen oder in andere künstlerische Formen.Mit der Konferenz soll ein Dialog über die Fächergrenzen hinweg angestoßen werden, um auf diese Weise neue Einblicke in die Beziehung zwischen Kunst, Abweichung und Wahnsinn zu förden. Dies soll durch die Verknüpfung von historischen Perspektiven in den Bereichen Literatur und Psychiatrie mit zeitgenössischen künstlerischen und literarischen Aktivitäten und Projekten geschehen. Eine ausgewählte Gruppe von Walser-Spezialisten wurde gebeten, das Thema der Konferenz aus einer Vielzahl von Perspektiven zu diskutieren, sowohl aus der Sicht der Übersetzung und des literarischen Schreibens als auch aus Sicht der bildenden Kunst, der Psychoanalyse und des akademischen Kontextes.

Die Konferenz besteht aus zwei Teilen: Am Vor- und Nachmittag stellen die Referenten ihre Forschungsergebnisse im Faculty Club der UC Berkeley vor. Beim anschließenden Abendprogramm geben die prominenten Übersetzer und Literaturwissenschaftler Susan Bernofsky und Mark Harman im Hauptsitz der swissnex in San Francisco Einblick in ihre Arbeit.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Department of German der Univerisity of California Berkeley, dem Generalkonsulat der Schweiz in San Francisco, dem Robert Walser-Zentrum Bern, swissnex San Francisco und dem Center for the Art of Translation statt.

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