In einem tristen Nullraum vegetieren der blinde Hamm im Rollstuhl, sein Betreuer Clov sowie seine Eltern, senile beinlose Krüppel in zwei Mülltonnen, vor sich her. Zwischen den vieren herrscht der permanente Kleinkrieg, aus dem es kein Entrinnen gibt. «Alles ist aus», sagt Clov, der ab und zu auf Befehl seines Herrn einen Blick durchs Fernrohr nach aussen wagt. Eine schreckliche Gegenwart ist das, und sie lässt eine noch schrecklichere Vergangenheit erahnen.
Samuel Becketts «Endspiel», 1957 in London uraufgeführt, gehört zu den Klassikern des absurden Theaters. 54 Jahre später nun nimmt sich Stefan Pucher dem apokalyptischen Stoff an &endash und ist begeistert: ob Becketts künstlerischer Radikalität und der Musikalität seiner Sprache.
Stefan Puchers Zürcher Regiearbeiten wurden wiederholt zum Berliner Theatertreffen eingeladen; zuletzt die unvergessliche Inszenierung von Millers «Tod eines Handlungsreisenden» im Schiffbau 2010. Denkbar also, dass auch sein Endspiel ein Nachspiel in Berlin haben wird. (rau)
Bis 4.11. Fr (Premiere), Di 20 Uhr, Eintritt 10 – 123 Franken
Schauspielhaus Pfauen | |
Adresse: | Rämistrasse 34 8001 Zürich |
Telefon: | 044 258 77 77 |
Url: | http://www.schauspielhaus.ch |