http://www.beckettcircle.org/2014/05/spring-2014-issue-beckett-circle.html
>>Er war ein Künstler und Mensch von derart feinfühligem Gewissen, daß er auch dorthin hörte, wo andere, taub, sich in Sicherheit wähnten.<<
… will zwei ihrer neuen Schiffe nach Joyce und Beckett benennen. Im kritischen Artikel dazu erfährt man, was der Staat Irland für seine Dichter übrig hatte. Es handelt sich um ein in der Geschichte immer wiederkehrendes Verhaltensmuster. Zu Lebzeiten, zu Zeiten, in denen vor allem Künstler noch unbekannt sind, stoßen sie, wenn sie Hilfe benötigen, auf verschlossene Türen. Werden sie aber später berühmt, nutzt man ihren Ruhm, um ihre Namen sich als Verdienst an die Brust zu heften.
>>Beckett and Joyce, in exile, scraping by on a pittance, created art that is still acclaimed around the world. The full resources of the State in that period (including the energies of all the Irish writers who stayed at home) were unable to create anything that had the global cultural impact of two guys who were so poor that Joyce once paid Beckett for some secretarial work with a pair of second-hand trousers.
Both men left the country as young men, and didn’t come back. Both wrote their masterpieces overseas, knowing that, thanks to State censorship, their work would not even be read back home.
When James Joyce died, in Zurich in 1941, the State had two diplomats stationed there. Despite Joyce’s global fame, neither attended his funeral. When Joyce’s widow, Nora Barnacle of Galway, asked for the State’s assistance in repatriating her husband’s body to Ireland, it refused. He is therefore buried in a modest grave in Zurich. (His American friend and patron, Harriet Weaver, paid for his funeral.)
There’s unsupportive, and there’s unsupportive. The State wouldn’t even give Joyce a lift home when he was dead.
As for Beckett, he was still having new works banned in Ireland as late as the 1960s, with the Beatles in the charts.What does that say about Ireland? What does that say about Joyce and Beckett? What does that say about the State’s right to borrow their names for a branding exercise?<<
Quelle:
Siehe hierzu auch: Arno Schmidt, den derartige Vereinnahmung erboste.
Man wird es nicht sagen können, ob der frühe Titel des Godot-Stücks auf Becketts Lektüre von Prousts Recherche zurückgeht. Proust, wenn er „Allgemeingültiges“ formuliert, verwendet das „Wir“.
Zum Beispiel hier:
>>Aber wir stellen uns eben die Zukunft wie einen in einen leeren Raum projizierten Reflex der Gegenwart vor, während sie oft das bereits ganz nahe Ergebnis von Ursachen ist, die uns zum größten Teil entgehen.<<
Oder hier (ich zitiere aus dem Gedächtnis):
Auf den Schriftsteller bezogen: >>Wir benennen in der einen Welt und leben in einer anderen, zwischen beiden gibt es keine wirkliche Verbindung.<<
Ich habe dieses „Wir“ von Proust so verinnerlicht, dass ich es in meinen Essays für den Süddeutschen Rundfunk übernommen hatte. Der Redakteur; Dr. Bernd H. Stappert, hat mir das „Wir“ dann gestrichen, und zwar mit der Begründung, es sei eine Vereinnahmung des Hörers, der möglicherweise nicht so empfinde wie ich.
Dass Beckett das „Wir“ später gestrichen hat, ist ja bekannt, aber warum er das tat, habe ich vergessen.
There is still time to submit applications to the Samuel Beckett Summer School 2014:
http://www.beckettcircle.org/2014/02/samuel-beckett-summer-school-tcd-2014.html
Man kann es ja mal versuchen. Mit seehr unterschiedlichem Erfolg, wie HIER.
Mit zwanzig Jahren publizierte Samuel Beckett zur Interpretation von „Finnegans Wake“ einen Aufsatz „Dante … Bruno. Vico … Joyce“. Er enthält in nuce seine eigene dichterisch-philosophische Konzeption. Nach Vicos für seine Zeit unerhört kühner Auffassung ist „diese historische Welt ganz gewiß von den Menschen gemacht worden: und darum können (denn sie müssen) in den Modifikationen unseres eigenen menschlichen Geistes ihre Prinzipien aufgefunden werden“. Oder wie Beckett es ausdrückt: „Die Individualität ist die Konkretisierung der Universalität.“
Alles weitere HIER
Wird oft falsch ausgesprochen, auch in Sendungen der Öffentlich-Rechtlichen. Sie nennen die Stadt, in der sich das Beckett-Archiv befindet „Rieding“, aber es heißt „Redding“. Englische Aussprache ist halt tricky. Und in Reading gibt es nicht nur das Beckett-Archiv, es gibt dort auch Katzen:
Ich beschäftige mich ja schon seit langem schon mit dem Phänomen der Projektion. Am deutlichsten ist mir das an einem mittlerweile verstorbenen Nachbar geworden. Er hatte ein kritisches Buch über Adorno geschrieben und gab es mir zu lesen. Er hatte in allen Punkten Adorno missverstanden, das heißt, er hatte seine eigenen Missverständnisse kritisiert und glaubte, Adorno kritisiert zu haben.
Es gibt Menschen, die deuten die Fakten falsch und regen sich dann über diese Fakten auf, obwohl sie sich doch über sich selbst aufregen müssten.
Hier ein Fundstück von Facebook zu diesem Thema: