Gefangen im Kopfkino

In der Reithalle hat am 19. Dezember „Der Prozess“ Premiere. Matthias Straub inszeniert die Bühnenfassung des Kafka-Romans.

Coburg – „Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Mit diesem geheimnisvollen und bedrohlichen Satz beginnt Franz Kafkas Roman „Der Prozess“, an dem er vom Sommer 1914 bis Januar 1915 arbeitete, und der als Fragment in seinem Nachlass verblieb.

Mehr hier:

http://www.np-coburg.de/regional/feuilleton/Gefangen-im-Kopfkino;art83474,3775734

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Von der Brücke

OK, der Ton des Clips ist jetzt echt nicht der Hit, aber der Rest, wirklich ANSEHNLICH.

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Sex and Aesthetics in Samuel Beckett’s Work (upgraded)

This book places sex and sexuality firmly at the heart of Beckett. From the earliest prose to the late plays, Paul Stewart uncovers a profound mistrust of procreation which nevertheless allows for a surprising variety of non-reproductive forms of sex which challenge established notions of sexual propriety and identity politics.

Alles weitere HIER

Anmerkung von kb:

Ich habe 1967 ein etwa einstündiges Referat über Beckett und über das Endspiel im Deutschunterricht am Hessenkolleg Kassel vorgetragen. Das war gleichsam die Pflicht beim gestrengen Deutschlehrer Maxelon.

Anschließend aber ging es weiter mit der Kür  im Matheunterricht bei Viete.  Ich habe ausschließlich Stellen vorgelesen, in denen es um Sex und sexuelle Handlungen ging. Eine Stelle erinnere ich auch heute noch, weiß aber nicht mehr, ob sie sich in Molloy oder in Malone findet. Möglicherweise war Macman der Handelnde, er irrt in der Gegend herum und landet schließlich in einer Art Pflegeheim. Dort kommt es nach einiger Zeit zu einer Kopulation zwischen Macman und einer Pflegerin. Macman, der keinen mehr hochkriegt, faltet sein schlaffes Glied wie ein Kissen zusammen und versucht es in die Scheide der Pflegerin hineinzuschieben. Und bei diesem „akward“ Akt ruft er aus: „Ach, hätten wir uns doch vor 60 Jahren getroffen.“

Beckett, der eine seiner Figuren fragen lässt, „Have you ever experienced an instant of happiness?“, Beckett lässt die Momente des Glücks erst dann eintreten, wenn das Glück gleichsam schal geworden ist. Es gibt keine Kongruenz, keinen Gleichklang, keine zeitliche Übereinstimmung zwischen Subjekt und Objekt.

Die Kopulationsszene ist eingebettet in den Kontext einer Unmöglichkeit von Glück.

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Aus gegebenen Anlass

Die Beckett Gesellschaft (Kassel) versucht ja gerade aus Anlass des 25. Todestages eine kleine Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen. Das dauert immer ein bisschen und bedarf einfach auch der Fähigkeit, hin und wieder mal etwas zu ändern und am ursprünglichen Konzept nicht festzuhalten.

Aber das größte Problem ist gerade bei dieser nicht-kommerziellen Veranstaltung, die Rechte zu bekommen, Texte von Beckett vorlesen zu dürfen. Die SBG will weder mit S.B. Geld verdienen noch irgendwie reich werden, sondern einfach S.B. und sein Werk bekannter machen. Das sollte eigentlich den Rechte-Inhabern am Herzen liegen, denn die SBG verkauft weder Bücher noch verdient sie an den Rechten.

Aber, eine kleine Recherche genügte, wir sind nicht die einzigen, die darunter leiden.

Ein paar Jahre später erzählte mir ein Freund von seiner Erfahrung mit dem Urheberrecht. Er war während seiner Erasmus-Zeit Mitglied einer studentischen Laienschauspieler-Gruppe in Dublin gewesen. Schmunzelnd und ein bisschen stolz berichtete er mir, dass einer Aufführung von Samuel Becketts „Warten auf Godot“ sogar die Nichte des Autors beigewohnt hätte.

Dies war nun aber nicht der Qualität der Laienschauspieler geschuldet, die mein Bekannter eher als „dem Milieu angemessen“ beschrieb. Vielmehr hatte Beckett kurz vor seinem Tod die Verantwortung für sein Werk in die Hände seines Neffen gegeben, der seitdem wiederum all überall auf der Welt Anwälte des „Beckett Estate“ in Vorführungen von Werken seines Onkels schickt, um dort zum Beispiel auf die Einhaltung des Bühnenbildes zu achten.

Bei Aufführungen in Becketts Geburtsstadt Dublin führen laut meinem Bekannten manchmal die dort noch lebenden Verwandten selbst die Inspektionsbesuche durch – die Nichte saß also nicht zu ihrem Vergnügen im Publikum. Vielmehr wollte sie nur überprüfen, ob nicht ein kiffender Studenten-Regisseur das vorgeschriebene Bühnenbild der Landstraße mit Baum heimlich durch die Kulisse von „Fear and Loathing in Las Vegas“ ersetzt hatte.

Der ganze Text aus der Süddeutschen HIER

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Fingerübungen zu «Finnegans Wake»

Der neu herausgegebene Band «Finn’s Hotel» vereint alte und neue Texte aus der Werkstatt von James Joyce.
Von Martin Halter

James Joyce spottete gern, er habe die Literaturwissenschaft auf 300 Jahre ­hinaus beschäftigt. Tatsächlich ist die Joyce-Exegese eine Wissenschaft für sich, an der sich schon viele philolo­gische Erbsenzähler und schwer be­waffnete Dechiffriersyndikate die Zähne aus­gebissen haben. Das gilt vor allem für «Uly­s­ses» (1922) und mehr noch für sein legendäres Spätwerk: «Finnegans Wake» (1938), unter Kennern: FW.

Weiterlesen hier:

http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Fingeruebungen-zu-Finnegans-Wake/story/29275751

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Kafka-Biografie

Von was, das frage ich mich schon seit langem, leben Biografen?

Der Deutschlandfunk beantwortet zwar diese Frage nicht, dafür berichtet er aber dieses:

>>18 Jahre lang hat Reiner Stach an seiner gewaltigen Biografie über Franz Kafka gearbeitet. Nun erscheint der dritte und letzte Band. Stach wendet sich darin Kafkas frühen Jahren zu – und kann dabei gleich mehrere Klischees auflösen.

Franz Kafka ist der deutschsprachige Schriftsteller des 20. Jahrhunderts mit dem gewaltigsten Nachleben. So viel wie über ihn wurde über keinen geschrieben, und in den letzten Jahren häuften sich auch die Biografien über ihn. Man darf das insgesamt dreibändige Werk von Reiner Stach aber nicht einfach hier einreihen. Es steht für sich, es liest sich selbst wie ein Roman. Es ist das auf lange Sicht wohl letzte Wort zu Kafka, es ist ein singuläres Ereignis.

Insgesamt 18 Jahre lang hat Stach an diesen weit mehr als 2000 Seiten gearbeitet. Der erste Band, „Die Jahre der Entscheidungen“, erschien 2002, der zweite Band, „Die Jahre der Erkenntnis“, 2008 – nun folgt der dritte und letzte Band, der in der Chronologie von Kafkas Leben aber an erster Stelle steht: „Die frühen Jahre“.

Stach nähert sich Franz Kafka wie ein Historiker
Stach hat bis zum Schluss gewartet, um über diese Phase schreiben zu können, über die es kaum Selbstzeugnisse von Kafka gibt. So nähert sich Stach seinem Gegenstand wie ein Historiker. Die politische und gesellschaftliche Situation der Familie Kafka im Prag des Habsburgerreichs in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wird minuziös ausgeleuchtet. Man merkt dabei, dass der Zugang zu den Archiven, vor allem zu den Zeitungen leichter geworden ist – auch wenn die mögliche Hauptquelle, die Tagebücher und insgesamt der Nachlass von Max Brod, aufgrund prekärer rechtlicher Streitigkeiten immer noch nicht zugänglich sind.

Stach kann durch Auswertung wirklich aller in Betracht kommenden Materialien gleich mehrere Klischees auflösen, die sich in Bezug auf die Gestalt Kafkas verfestigt haben. Gerade die Freundschaft mit Max Brod: Es gab keinesfalls ausschließlich jenen engen „Prager Kreis“ mit Kafka, Felix Weltsch und Oskar Baum, den Brod mit sich selbst als Mittelpunkt proklamierte. Es gab Franz Werfel, es gab vor allem auch Verbindungen zwischen tschechischen und deutschen Schriftstellern. Kafka selbst sprach Tschechisch wie ein Muttersprachler.

Der Mensch Kafka, wie er bisher nicht fassbar war
Auch der Mythos vom reinen „Prager Deutsch“, das man in seiner Abgeschlossenheit mit Kafkas Sprache in Verbindung bringt, entbehrt einer realen Grundlage: Stach sieht eher ein sprachliches Mischmasch. Durch die eingehende zeitgeschichtliche Einbettung entsteht in dieser Biografie der Mensch Kafka, wie er bisher nicht fassbar war: in den Spannungen zwischen Tschechen, Deutschösterreichern und Juden, die sich immer mehr aufbauten (ein eindrucksvolles Kapitel gilt dem „Dezembersturm“ 1897, einer Eskalation der Gewalt), oder auch in den repressiven sexuellen Bedingungen (und die Rolle der Dienstmädchen hat dabei durchaus nichts Sentimentales). Es ist höchst eindrucksvoll und wirkt absolut bestechend, wie Reiner Stach hier die Entstehung großer Literatur am Beispiel Kafkas sichtbar macht.<< (Text von Helmut Böttiger)

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In diesem Zusammenhang jedoch möchte ich auf Elias Canettis Buch DER ANDERE PROZESS hinweisen. Canetti analysiert, was in Kafka im Verhältnis zu Felice vorgegangen sein mag, ein Prozess der schwierigen Entscheidungsfindung.

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Gedenken an Becketts Todestag

Mainz – Am 22. Dezember jährt sich der Todestag Samuel Becketts zum 25. Mal – aus diesem Anlass präsentiert die Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz (Rheinallee 3B) von Montag, 08. Dezember 2014, bis Samstag, 10. Januar 2015, einen Büchertisch zu Leben und Werk des irischen Schriftstellers.

Samuel Beckett gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. 1969 wurde ihm der Nobelpreis „für eine Dichtung, die in neuen Formen des Romans und des Dramas die künstlerische Aufrichtung des Menschen aus seiner Verlassenheit erreicht“ verliehen.

Die Bücher des aktuellen Büchertisches sind zu den Öffnungszeiten ausleihbar.

Öffnungszeiten der Ausleihe sind Montag bis Mittwoch 10.00 bis12.30 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr, am Freitag und Samstag 10.00 bis 13.00 Uhr.

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Wer hat Angst vor Finnegans Wake?

 

GOTTLIEBEN. Das Bodmanhaus hat keine Angst vor James Joyce. Es lädt den weltweit vernetzten, vielfach ausgezeichneten Joyce-Experten Fritz Senn nach Gottlieben. Er versteht es, verständlich und humorvoll in das Werk des irischen Schriftstellers einzuführen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung gilt dann dem Text selber. Auch das passt zur Joyce Stiftung: In ihren Räumen in der Zürcher Altstadt diskutieren angefressene Leser seit drei Jahrzehnten Joyces Bücher, Seite für Seite, Satz für Satz, streiten und lachen. Mitglieder der Finnegans Wake-Lesegruppe kommen mit Fritz Senn nach Gottlieben und diskutieren auf der Bühne – auf Deutsch; die diskutierte Textstelle wird eingeblendet. Das Publikum ist eingeladen, mitzurätseln und mitzulachen.
Einmal pro Programm besucht das Bodmanhaus eine andere Institution oder lädt sie ein. Mit der Joyce Stiftung verbindet es auch ein wichtiger Gönner: Beide Institutionen haben dem Thurgauer Robert Holzach eine wichtige Starthilfe zu verdanken. Seit 1985 ist die James Joyce Stiftung ein Zentrum des internationalen wissenschaftlichen Austauschs, aber auch Treffpunkt für Leserinnen und Leser. (red.)
Sa, 29.11., 17 Uhr, Bodmanhaus

http://www.thurgauerzeitung.ch/aktuell/kultur/ostschweiz_kultur/Wer-hat-Angst-vor-Finnegans-Wake;art482582,4037835

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Theateraufführung

smock alley beckett

 

Informationen zum Smock Alley Theatre finden sich hier:

http://smockalley.com/

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Muss auch mal sein

Und heute mal etwas Klatsch und Tratsch aus der Welt der Schauspieler. Die Samuel Beckett Award 2007 Gewinnerin, die allseits bekannte und beliebte Sophie Hunter – die müssen Sie aber kennen – ist nun mit niemand anderem verlobt, als mit Benedict Cumberbatch – aber den kennen Sie bestimmt, oder? Stichwort: Sherlock – ja, jetzt fällt der Groschen. Ansonsten mal kurz HIER sich auf den Stand der Dinge bringen!

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